Bifidobakterium longum zählt zu den wichtigsten bekannten anaeroben Darmbakterien und ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung der Darmflora und Darmgesundheit. Bifidobakterium longum wird bereits bei der normalen Geburt aufgenommen. Kindern, die mit Kaiserschnitt zur Welt kommen fehlt, dieses Bakterium, was frühkindliche gesundheitliche Probleme begünstigt. Bifidobakterium longum stärkt das Immunstem in mannigfaltiger Weise, stabilisiert den pH-Wert des Stuhls, wirkt anti-oxidativ und verhindert das Ansiedeln pathogener (krankmachender) Bakterien. Durch die Sekretion kurzkettiger Fettsäuren fördert Bifidobakterium longum das Wachstum schleimhautbildender und schleimhautstabilisierender Bakterien wie Akkermansia muciniphila  und Faecalibacterium prausnitzii. (2)

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Enterococcus Faecium gehört zur aeroben Säuerungsflora des Darms. Es stimuliert das Immunsystem und führt zu einer verbesserten Immunabwehr. Durch die Bildung von Bakteriziden, also Substanzen, die das Wachstum von Bakterien unterdrückt, hilft es dabei die Ausbreitung von pathogenen Keimen im Darm zu unterdrücken. Zusätzlich bildet Enterococcus faecium Folsäure und essentielle Vitamine. Enterococcus faecium hilft bei Durchfall, Antibiotika-induziertem Durchfall, bei Reizdarm und senkt den Cholesterinspiegel. (3)

Lactobaccilus acidophilus gehört zur anaeroben Säuerungsflora und gehört mit Bifidobakterium zu den am besten studiertesten Probiotika. Es kommt quasi auf allen Schleimhäuten vor. Insbesonders in der vaginalen Schleimhaut verhindert Lactobaccilus acidophilus die Ansiedlung von Pilzen wie Candida albicans. Lactobaccilus acidophilus hat antagonistische Auswirkungen auf das Wachstum von Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Salmonella typhimurium und Clostridium perfringens. Lactobaccilus acidophilus wirkt als Barriere gegen Krankheitserreger, unterstützt die Laktoseverdauung, verbessert die Immunantwort und senkt den Cholesterinspiegel.

Lactobacillus casei zeigt ebenfalls antimikrobielle Fähigkeiten gegen grampositive und gramnegative pathogene und antibiotikaresistente Bakterien, wodurch das Wachstum nützlicher Mikroben unterstützt und die Darmhomöostase aufrechterhalten wird. Lactobacillus casei schützt die Barrierefunktion der Darmepithelzellen. (11)  Lactobacillus casei konkurriert mit selektiven Gruppen von Krankheitserregern um die Adhäsion an Darmoberflächen, wodurch mehr Platz auf der Darmschleimhaut eingenommen wird. Dadurch haben Krankheitserreger weniger Platz und deren Wachstum wird unterdrückt. (4) Einige Stämme von Lactobacillus casei haben ihre Fähigkeit gezeigt, die Zusammensetzung der Darmflora zu verändern und das angeborene Immunsystem des Menschen zu modulieren. Lactobacillus casei zeigte eine signifikante Senkung des Nüchternblutzucker sowie der Insulinkonzentration und Insulinresistenz in der probiotischen Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe. (5)

Lactobacillus helveticus verbessert wie alle Lactobacillen durch seine anti-inflammatorische Wirkung den Schutz vor Magen-Darm-Infektionen, die Immunantwort des Wirts und die Zusammensetzung der Darmmikrobiota. Besonders interessant ist das Zusammenwirken von Bifidobakterium longum,  Lactobacillus helveticus und Lactobacillus Plantarum auf die Darm-Hirnachse. Studien zeigten, dass die gemeinsame Gabe der drei Probiotika die Gehirnaktivität und funktionelle Konnektivität in Regionen, von denen bekannt ist, dass sie Emotionen und Stressreaktionen regulieren, subtil zu verändern. (6) Zudem lindert Lactobacillus helveticus die Symptomatik bei rheumatoider Arthritis. (7)

Lactobacillus plantarum: Die immunmodulierenden Eigenschaften von Lactobacillus plantarum umfassen eine Erhöhung des Spiegels entzündungshemmender Zytokine, die das Krebsrisiko reduzieren und die Wirksamkeit von Therapien verbessern. Die Einnahme von Lactobacillus plantarum bietet Vorteile für Patienten mit Reizdarmsyndrom, hauptsächlich aufgrund der Normalisierung des Stuhls und der Linderung von Bauchschmerzen, was die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessert. Darüber hinaus verhindert die Einnahme von Lactobacillus plantarum  Clostridium difficile-assoziierten Durchfall bei Patienten, die eine Antibiotikabehandlung erhalten. Zudem zeigt Lactobacillus plantarum einen positiven Effekt bei der Gewichtsabnahme. (8)

Lactobaccilus rhamosus (LGG): Bei Übergewichtigen spielen Darmbakterien und deren mengenmäßige Verteilung eine wichtige Rolle. So kommt es zu einer Verschiebung der Firmicutis/Bacteroides - Population und einer Vermehrung von Proteobakterien bei übergewichtigen Personen.

Die Supplementierung mit hochdosiertem LGG bei einer fettreichen Ernährung stellte die exogene Leptin-Reaktionsfähigkeit wieder her, und verringerte den Anteil von Proteobakterien in fäkalen Mikrobiota. Die anti-obesogenen und antidiabetischen Wirkungen von LGG können auf die Verbesserung der Insulinresistenz durch Modulation der Darmmikrobiota zurückgeführt werden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine LGG-Supplementierung, die durch eine fettreiche Ernährung verursachte Leptinresistenz durch die Verbesserung der Verdauung lindern könnte. (9)

Lactobacillus Salivarius: Neueste Studien konnten zeigen, dass Lactobacillus Salivarius effektiv das Verhältnis von Firmicutes / Bacteroidetes reduziert. Lactobacillus Salivarius verschiebt die Gesamtstruktur, der durch eine fettreiche Ernährung gestörten Darmmikrobiota in Richtung einer fettarmen Diät. Dies kann auch zur Vorbeugung von Fettleibigkeit durch Förderung der PYY-Sekretion (fördert das Sättigungsgefühl) zur Hemmung der Nahrungsaufnahme und Regulierung der Darmmikrobiota führen. (10)

Lactococcus Lactis: Die wohl wichtigste Eigenschaft von Lactococcus Lactis ist die entzündungshemmende Wirkung und Stimulierung des Immunsystems durch Hemmung des NFkb Signalweges, sowie eine Erhöhung der entzündungshemmenden Treg Lymphozyten. Studien zeigten auch eine krebshemmende Wirkung von Lactococcus Lactis. (11)